Traumaussichten, Naturwunder und Genussorte – die neue Logenplatz-Route ist Ostallgäu pur

DIE BERGE IM BLICK

Wir Ostallgäuer sind ganz schön verwöhnt. Für diese erstklassige Vorstellung müssen andere von weit her anreisen: traumhaftes Bergpanorama, weitläufige Wiesentäler und blaue Seen. Einheimische haben dieses imposante Naturkino direkt vor ihrer Haustüre.

Wie wär‘s, von dort auf die Logenplatz-Route zu starten und die eigene Region auf dem 127 Kilometer langen Fernwanderweg mal ganz anders zu entdecken? Sie ist eine von drei neuen Fernwanderwegen, die durch das Ostallgäu führen. „Wer sich der eigenen Heimat mit dem Rucksack auf dem Rücken wie ein Gast nähert, hat ein ganz anderes Gefühl des Ankommens und Aufbrechens“, meint Thorsten Hoyer, der als Chefredakteur des Wandermagazins weltweit unterwegs ist und im letzten Jahr die Logenplatz-Route gelaufen ist.

Über seine Wandererlebnisse im Schlosspark hat er einen langen Bericht für das Heft geschrieben. „Einheimische kennen ja viele Ecken schon, aber diese in der Verbindung miteinander zu sehen, wird einem ganz neue Einblicke geben. Da werden sie ganz oft einen Wow-Effekt haben.“ Thorsten Hoyer weiß, wovon er spricht, hat er es doch selbst schon in seiner hessischen Heimat ausprobiert.

Der Name ist Programm

Die Logenplatz-Route führt durch eine einzige riesengroße Loge, in dem das Bergpanorama die Hauptrolle spielt und sich in der hügeligen Voralpenlandschaft immer wieder neu in Szene setzt. Von den Anhöhen aus präsentieren sich die vielen Gipfel der Allgäuer, Ammergauer und Tiroler Berge immer wieder in neuen Perspektiven und Lichtstimmungen. Start- und Endpunkt ist der idyllische Ort Seeg, das Honigdorf des Allgäus. Von hier aus werden nur die schönsten Aussichtsplätze „angeflogen“.

Mal war ich als Akteur mitten im Schauspiel drin und ganz nah am Berg, in einer Schlucht oder im Wald. Auf der nächsten Kuppe hat sich dann der Vorhang gelüftet und die fantastische Landschaft vor mir ausgebreitet. So war ich plötzlich wieder der Betrachter des Ganzen. Dieses Wechselspiel hat mich echt ergriffen

– Thorsten Hoyer, Chefredakteur des Wandermagazins

In acht oder mehr Tagesetappen geht es über Nesselwang, Oy-Mittelberg, Wald, Marktoberdorf, Lechbruck am See und Roßhaupten. Entlang weiter Wiesen und durch Wälder laufen, in Seen und Weiher hüpfen, über Moore staunen, dem wilden Lech lauschen, auf aussichtsreiche Anhöhen wandern und eine gemütliche Pause in den Hütten und Orten genießen – die Logenplatz-Route verbindet alles, was das Ostallgäu so besonders macht.

Zeit nehmen und genießen

Bedeutende Naturdenkmäler. Die Route führt auch durch die Kurfürstenallee in Marktoberdorf.

Prima Infrastruktur. Am Wegesrand gibt es viele Möglichkeiten für eine gemütliche Rast.

Perspektivenwechsel. Wanderer tauchen auf der Strecke immer wieder mitten ins Naturschaupiel ein.

Ein bisschen Kondition sollte man für die Logenplatzroute mitbringen, denn sie ist für Erlebniswanderer gemacht, die gerne zwischen entspannten Abschnitten und steileren Anstiegen bis 770 Höhenmetern hin und her wechseln. Auf der Gesamtstrecke sind 2480 Höhenmeter zu bewältigen. Die acht Tagesetappen sind zwischen 16 bis 26 Kilometer lang, können aber natürlich auch individuell geplant werden. „Für so eine Route würde ich empfehlen, einen Tag länger zu planen. Innenhalten, gucken, an einem Platz verweilen – sich Zeit zu nehmen, ist doch das Wertvollste, was wir tun können“, meint Thorsten Hoyer, der immer wieder gerne ins Allgäu kommt. Die Route ist als Rundtour angelegt, so ist kein Transfer nötig. Dennoch gibt es einen buchbaren Gepäckservice. Auf einigen Strecken ist es möglich, nur eine Etappe als Tagestour zu wandern und Bahn oder Bus zu nutzen, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Fazit: Ein traumhaftes Alpentheater, von dem man sich wünscht, dass die Vorstellung niemals endet. Also nichts wie auf und dieses tolle Heimatstück wandernd erkunden!